Es gibt Stellen im Entwurf, an denen sich die Idee eingedenk aller analogen und digitalen Entwurfswerkzeuge mit der Verpflichtung, dem Stand der Technik entsprechend zu bauen, mit planungsrechtlichen, bauphysikalischen und brandschutztechnischen Anforderungen und vor allem mit strukturell-konstruktiven Fragen überlagern und zu einem scheinbar unlösbaren Problem verdichten. Von Jan Turnovsky in der „Poetik des Mauervorsprungs“ als der Sollbruchstelle zwischen dem Willensmoment des Konzeptes und dem Widerstandsmoment des empirischen Materials bezeichnet, zeigt sich das gezielte Aufsuchen dieser Stellen im Entwurfsprozess als Präokkupation im Werk. Eine conditio sine qua non dieser Betrachtung ist explizit ein nicht lineares Verständnis der konstruktiven ‚Durcharbeitung durch die Maßstäbe’; im Gegenteil es erfolgt eine permanente Überschreibung aller Parameter im Dienste der Idee. Die Forderung aus der Lehre von Adolf Krischanitz, ein Entwurf müsse einen künstlerischen Subtext transportieren, um Architektur zu sein, ist das Legat für das Übermaß an Arbeit, welches diese Form der Praxis mit sich bringt. Gelingt es, die seismische Stelle - möglicherweise fast beiläufig - zu lösen, stellt sich eine imaginäre Reduktion von Komplexität ein, welche über sich selbst hinaus weisen kann und den kostbaren Moment zwischen dem Nachdenken über Architektur und dem alltäglichen Gebrauch der Dinge manifestiert. Betrachtet man das Heraufbeschwören dieser Bruchstellen - fault lines - im Entwurfs- und Konstruktionsprozess als Methode, so wird das enorme Potential zu scheitern ebenso deutlich wie das große architektonische Potential. In Unterscheidung zum Konzept des pars pro toto rückt die Untersuchung anhand ausgewählter Präzisionsbauten respektive nicht das Detail zum kohärenten Entwurf in das Zentrum der Betrachtung, sondern die Frage, welche architektonischen Lösungen und Lösungsstrategien sich aus dem gebauten Werk anhand der seismischen Stellen destillieren lassen. Diese Herangehensweise enthält darüber hinaus die Möglichkeit, speziell ausgehend von den im Prozess zu ortenden offenen Fragen, virulente konstruktive Themen als zukünftige Felder für das ‚Entwerfende Forschen’ zu heben. Hiermit begeben sich das Reflektieren und das Kontextualisieren des im Entstehen begriffenen Werkes in spezifische Bedingungen, insbesondere da sich die diskursive und die entwerfende Praxis parallel zu einander entwickeln.
Es gibt Stellen im Entwurf, an denen sich die Idee eingedenk aller analogen und digitalen Entwurfswerkzeuge mit der Verpflichtung, dem Stand der Technik entsprechend zu bauen, mit planungsrechtlichen, bauphysikalischen und brandschutztechnischen Anforderungen und vor allem mit strukturell-konstruktiven Fragen überlagern und zu einem scheinbar unlösbaren Problem verdichten. Von Jan Turnovsky in der „Poetik des Mauervorsprungs“ als der Sollbruchstelle zwischen dem Willensmoment des Konzeptes und dem Widerstandsmoment des empirischen Materials bezeichnet, zeigt sich das gezielte Aufsuchen dieser Stellen im Entwurfsprozess als Präokkupation im Werk. Eine conditio sine qua non dieser Betrachtung ist explizit ein nicht lineares Verständnis der konstruktiven ‚Durcharbeitung durch die Maßstäbe’; im Gegenteil es erfolgt eine permanente Überschreibung aller Parameter im Dienste der Idee. Die Forderung aus der Lehre von Adolf Krischanitz, ein Entwurf müsse einen künstlerischen Subtext transportieren, um Architektur zu sein, ist das Legat für das Übermaß an Arbeit, welches diese Form der Praxis mit sich bringt. Gelingt es, die seismische Stelle - möglicherweise fast beiläufig - zu lösen, stellt sich eine imaginäre Reduktion von Komplexität ein, welche über sich selbst hinaus weisen kann und den kostbaren Moment zwischen dem Nachdenken über Architektur und dem alltäglichen Gebrauch der Dinge manifestiert. Betrachtet man das Heraufbeschwören dieser Bruchstellen - fault lines - im Entwurfs- und Konstruktionsprozess als Methode, so wird das enorme Potential zu scheitern ebenso deutlich wie das große architektonische Potential. In Unterscheidung zum Konzept des pars pro toto rückt die Untersuchung anhand ausgewählter Präzisionsbauten respektive nicht das Detail zum kohärenten Entwurf in das Zentrum der Betrachtung, sondern die Frage, welche architektonischen Lösungen und Lösungsstrategien sich aus dem gebauten Werk anhand der seismischen Stellen destillieren lassen. Diese Herangehensweise enthält darüber hinaus die Möglichkeit, speziell ausgehend von den im Prozess zu ortenden offenen Fragen, virulente konstruktive Themen als zukünftige Felder für das ‚Entwerfende Forschen’ zu heben. Hiermit begeben sich das Reflektieren und das Kontextualisieren des im Entstehen begriffenen Werkes in spezifische Bedingungen, insbesondere da sich die diskursive und die entwerfende Praxis parallel zu einander entwickeln.