Mit welchen architektonischen Mitteln können Räume gestaltet werden, die es den Nutzern ohne intellektuelle, sozioökonomische oder weltanschauliche Barrieren ermöglichen, sich den Ort kognitiv, affektiv oder spirituell anzueignen?
Das dem Promotionsvorhaben zugrunde liegende Interesse an dem architektonischen Phänomen der Leere und seinen inhärenten Qualitäten im Schaffensprozess von Raum bildet eine paradoxe Auseinandersetzung zwischen umhüllender, gebauter Raumgrenze und der hierin eingeschlossenen Leere - das Seiende als „kleiner Helfer“ des Nicht-Seienden.1 Hierbei wurde jedoch bei der vertiefenden Betrachtung auf der Suche nach den räumlichen Qualitäten der Abwesenheit die Frage nach dem Zweck und möglichen Widmungen dieses „Nicht- seienden“ aufgeworfen.
Daher wurde der Forschungsgegenstand - die Abwesenheit als qualitatives Element der Raumproduktion und ihre architektonischen Potenziale - um die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Widmung und Raumausdruck erweitert und der Begriff der ‚Nutzlosen Räume‘ eingeführt.
‚Nutzlose Räume‘ bezeichnen Orte, die bewusst keine konventionellen oder funktionalen Zwecke verfolgen, sondern als Räume der affektiven und kognitiven Resonanz konzipiert sind, um so die Möglichkeit der individuellen Sinnzuschreibung zu bieten. Räume, die solch einen Effekt auf die Nutzer haben können existieren offensichtlich bereits, jedoch sind oder waren diese oft ursprünglich einem anderen Zweck gewidmet oder sie geben durch ihre Widmung bereits einen Interpretationszugang vor.
Wofür werden solche Räume gebraucht und was kann eine entwurfsbasierte Forschung hierzu beitragen?
In der heutigen, pluralistischen Ära, in der verschiedene Glaubenssysteme und Weltanschauungen nebeneinander existieren und die sich von traditionellen ideologischen Bindungen löst, muss die Architektur alternative und säkulare Wege finden, um Räume für geistige Aneignung und Resonanz zu bieten.
Zugrunde liegt die Hypothese, dass diese Aufgaben bisher im westlichen Kulturkreis von religiösen Sakralbauten und seit der größer werdenden Individualisierung, Pluralisierung oder gänzlichen Abkehr von Glaubensgrundsätzen von säkularen Subsitutionstypologien bedient werden, welche in Teilbereichen einige Funktionen übernommen haben, die bisher religiösen Institutionen vorbehalten waren: In Museen wird (individualisierte) Schöpfung bewundert und unsere Verortung in der Welt vergegenwärtigt, Clubs bieten Räume für transzendentale Erlebnisse der Erhabenheit und ritueller Anbetung; Shopping-Center können kollektive Ikonenverehrung ermöglichen.
Alle diese Orte sind jedoch dem Teil der Gesellschaft vorbehalten, der die sozioökonomischen, intellektuellen oder weltanschaulichen Zugangsvoraussetzungen erfüllt. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob und in welchem Rahmen es eine architektonische Typologie geben kann, die einen gänzlich barrierefreien Rahmen für geistige Entfaltung und Aneignung bietet und mit welchen räumlichen Mitteln dies erzeugt werden kann.
Dieses Promotionsvorhaben unternimmt den Versuch, architektonische Werkzeuge zu identifizieren, die bei der Gestaltung einer Raumtypologie eingesetzt werden können, die allein der geistigen Aneignung gewidmet ist und eine kognitive und affektive Resonanz ermöglicht. Diese Räume sollen den Nutzern die Möglichkeit geben, interpretationsoffen eine intellektuelle, emotionale oder gar spirituelle Sinnzuschreibung aufzunehmen und zu verstärken und sich auf vielfältige Weise mit ihnen auseinander zu setzen, ohne dabei kulturelle, intellektuelle oder weltanschauliche Barrieren zu erleben.
Mit welchen architektonischen Mitteln können Räume gestaltet werden, die es den Nutzern ohne intellektuelle, sozioökonomische oder weltanschauliche Barrieren ermöglichen, sich den Ort kognitiv, affektiv oder spirituell anzueignen?
Das dem Promotionsvorhaben zugrunde liegende Interesse an dem architektonischen Phänomen der Leere und seinen inhärenten Qualitäten im Schaffensprozess von Raum bildet eine paradoxe Auseinandersetzung zwischen umhüllender, gebauter Raumgrenze und der hierin eingeschlossenen Leere - das Seiende als „kleiner Helfer“ des Nicht-Seienden.1 Hierbei wurde jedoch bei der vertiefenden Betrachtung auf der Suche nach den räumlichen Qualitäten der Abwesenheit die Frage nach dem Zweck und möglichen Widmungen dieses „Nicht- seienden“ aufgeworfen.
Daher wurde der Forschungsgegenstand - die Abwesenheit als qualitatives Element der Raumproduktion und ihre architektonischen Potenziale - um die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Widmung und Raumausdruck erweitert und der Begriff der ‚Nutzlosen Räume‘ eingeführt.
‚Nutzlose Räume‘ bezeichnen Orte, die bewusst keine konventionellen oder funktionalen Zwecke verfolgen, sondern als Räume der affektiven und kognitiven Resonanz konzipiert sind, um so die Möglichkeit der individuellen Sinnzuschreibung zu bieten. Räume, die solch einen Effekt auf die Nutzer haben können existieren offensichtlich bereits, jedoch sind oder waren diese oft ursprünglich einem anderen Zweck gewidmet oder sie geben durch ihre Widmung bereits einen Interpretationszugang vor.
Wofür werden solche Räume gebraucht und was kann eine entwurfsbasierte Forschung hierzu beitragen?
In der heutigen, pluralistischen Ära, in der verschiedene Glaubenssysteme und Weltanschauungen nebeneinander existieren und die sich von traditionellen ideologischen Bindungen löst, muss die Architektur alternative und säkulare Wege finden, um Räume für geistige Aneignung und Resonanz zu bieten.
Zugrunde liegt die Hypothese, dass diese Aufgaben bisher im westlichen Kulturkreis von religiösen Sakralbauten und seit der größer werdenden Individualisierung, Pluralisierung oder gänzlichen Abkehr von Glaubensgrundsätzen von säkularen Subsitutionstypologien bedient werden, welche in Teilbereichen einige Funktionen übernommen haben, die bisher religiösen Institutionen vorbehalten waren: In Museen wird (individualisierte) Schöpfung bewundert und unsere Verortung in der Welt vergegenwärtigt, Clubs bieten Räume für transzendentale Erlebnisse der Erhabenheit und ritueller Anbetung; Shopping-Center können kollektive Ikonenverehrung ermöglichen.
Alle diese Orte sind jedoch dem Teil der Gesellschaft vorbehalten, der die sozioökonomischen, intellektuellen oder weltanschaulichen Zugangsvoraussetzungen erfüllt. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob und in welchem Rahmen es eine architektonische Typologie geben kann, die einen gänzlich barrierefreien Rahmen für geistige Entfaltung und Aneignung bietet und mit welchen räumlichen Mitteln dies erzeugt werden kann.
Dieses Promotionsvorhaben unternimmt den Versuch, architektonische Werkzeuge zu identifizieren, die bei der Gestaltung einer Raumtypologie eingesetzt werden können, die allein der geistigen Aneignung gewidmet ist und eine kognitive und affektive Resonanz ermöglicht. Diese Räume sollen den Nutzern die Möglichkeit geben, interpretationsoffen eine intellektuelle, emotionale oder gar spirituelle Sinnzuschreibung aufzunehmen und zu verstärken und sich auf vielfältige Weise mit ihnen auseinander zu setzen, ohne dabei kulturelle, intellektuelle oder weltanschauliche Barrieren zu erleben.